"Law Clinic"?

Neues-Logo-(21-9-web)In den letzten Jahren entstehen immer mehr so genannter Law Clinics in deutschen Universitätsstädten. Doch wie entstanden diese Law Clinics und was bedeutet der Begriff überhaupt?

Vorreiter des Prinzips der Law Clinic waren die Vereinigten Staaten von Amerika; bereits im 19. Jahrhundert entstanden dort derartige Projekte. Erst einige Zeit später in den 1960er Jahren wurden die Law Clinics aufgrund einer Förderung durch die Ford Foundation in der heutigen Form ausgestaltet.

In Deutschland werden die „Kliniken“ für Juristen bereits seit 150 Jahren diskutiert, durchsetzen konnten sie sich erst, seitdem das Rechtsdienstleistungsgesetz nach einer Gesetzesänderung im Jahr 2008 eine Beratung durch Studenten ermöglicht (wir berichten). Hiervon machten viele Universitäten Gebrauch, beispielsweise bietet die Law Clinic Heidelberg eine Rechtsberatung für junge Start-up Unternehmen an und die Hamburger Cyber Law Clinic widmet sich dem Internetrecht. Besonders beliebt sind jedoch angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen die Refugee Law Clinics, welche Migranten und Flüchtlinge rechtlich beraten und bei Behördengängen unterstützen. Seit 2015 gibt es ein deutschlandweites Netzwerk der Refugee Law Clinics mit derzeit 26 Mitgliedern.

Das Konzept „Law Clinic“ bedeutet, dass die Studenten die in der Theorie des Studiums erlernten Fertigkeiten in die Praxis umsetzen und damit vor allem sozial Benachteiligten, die sich keinen Rechtsanwalt leisten können, eine kostenfreie („pro bono“) Rechtsberatung zur Verfügung zu stellen. Im juristischen Studium ist der praktische Teil der Ausbildung –im Gegensatz zu den Medizinern- erst spät vorgesehen. Die Law Clinics können für beide Seiten eine win- win Situation darstellen und bieten Studenten eine gute Gelegenheit, zum ersten Mal mit Menschen zu arbeiten, wodurch sie einen guten Einblick ins Berufsleben bekommen.